Es ist tatsächlich passiert: Wir bekommen Zwillinge!
Was für eine wunderschöne Nachricht, oder? Aber der Weg hier hin, war steinig und voller Höhen und Tiefen. Denn wie ihr bereits in einem anderen Artikel auf diesem Blog, oder aber bei Instagram
lesen konntet, können Christian und ich auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen.
Im Jahr 2018 bereits entschlossen wir uns dazu, eine Kinderwunschklinik aufzusuchen. Leider wollte man mich in der ersten Klinik nicht behandeln (hier
kannst du ausgiebig über dieses Thema lesen)
Nachdem wir im September 2019 aber unsere Klinik wechselten, ging es still und heimlich innerhalb weniger Tage sofort los. Auf den sozialen Netzwerken erzählten wir von dem Start erst einmal noch
nichts.
Tägliche Spritzen voller Hormone, jede Menge Medikamente und tagtäglich die Angst, dass es nicht klappt: Chris und ich waren wirklich fertig! Trotzdem: In genau dieser Zeit haben wir so sehr als
Paar zusammen gehalten, wie noch nie zu vor.
Ich selbst bin eine wahnsinnige Schisserin, wenn es um Medikamente und vor allem Spritzen geht. Nun sollte mir also ein "Nicht-Arzt" - mein Ehemann, täglich ins Bein spritzen? Ich glaube, für die
erste Spritze haben wir über 30 Minuten gebraucht, weil ich so bitterlich geweint habe und Chris wie ein Irrer mit dieser Nadel vor mir stand. Er selbst wusste mit der Situation halt auch nicht um zu
gehen. 2, 5 Wochen lang haben wir diese Hormon-Behandlung durchgeführt. Am Ende haben sich in meinem Körper "nur" 3 kleine Folikel gebildet. Bei der großen Menge an Hormonen haben wir mit 15-20
gerechnet und waren wirklich ein wenig enttäusch und hatten kaum Hoffnung auf ein Wunder.
Von unseren 3 kleinen Folikeln, die mir unter Vollnarkose entnommen wurden, ließen sich tatsächlich 2 befruchten. Christians Samen wurden also hinzugefügt und man musste abwarten ob die Eizellen
sich befruchten ließen und anschließend aber auch teilen. Alle 24 Stunden sollten sie sich teilen. Erst 2-fach, dann 4-fach, 8-fach, 16-fach und so weiter. Nach spätestens 5 Tagen werden die
geteilten - also weiter entwickelten Eizellen - dann bei vollem Bewustsein in die Gebärmutterschleimhaut eingesetzt und es heisst warten!
Wir erhielten von der Klinik aber bereits nach 24 Stunden den Anruf, dass unsere beiden Eizellen topfit seien und sie daher bereits nach 48 Stunden wieder eingesetzt werden sollen. Immerhin ist der
weibliche Körper viel besser für die "Pünktchen" als ein künstlicher "Brutkasten".
Somit sind Chris und ich bereits am 2. Tag zurück zur Klinik und mussten dann entscheiden, ob wir eine Eizelle einsetzen und die andere einfrieren, oder beide Eizellen einsetzen und das Risiko einer
Zwillingsschwangerschaft eingehen.
Nachdem wir also eine so kleine "Ausbeute" von nur 3 Folikeln hatten, von denen sich aber 66%, also 2 befruchten ließen (das ist wahnsinnig viel!) haben Chris und ich sofort gesagt: Das sind die
beiden richtigen. Die haben sich jetzt. Die beiden gehören zusammen und wir hoffen sogar, dass sie es beide schaffen. Insgeheim haben wir aber eigentlich gedacht: Okay, die Chance ist größer, wenn
wir 2 Eizellen einsetzen, dass es vielleicht eine schafft, sich festzubeißen.
Also ging es für uns zurück zum Einpflanzen der beiden "Pünktchen". Chris war bei der Behandlung dabei und konnte auf dem Bildschirm sehen, wie die Pünktchen sich in die Gebärmutterschleimhaut
kuschelten. Jetzt hieß es 2 Wochen lang warten. Man darf keinen SS-Test machen, denn der wäre durch die Hormonbehandlung sowieso verfälscht. Nach 2 Wochen haben wir getestet. Erst alleine zuhause,
dann als Blutabnahme in der Klinik.
Und da war der Tag! Es war Donnerstag früh. Chris und ich wussten: An diesem Morgen machen wir den Schwangerschaftstest. Und was soll ich euch sagen: Um 5:30 Uhr stand ich hellwach am Bett und hab gesagt: Es kann losgehen! Gib mir den Test. Und da war das Ergebnis! Positiv durch und durch. Vor lauter Freude aber auch soviel Skepsis (ich konnte es einfach nicht glauben) habe ich noch 5 weitere Tests hinterher geschmissen. Alle waren durchweg positiv und ich bin freudestrahlend mit meinem Mann im Gepäck am kommenden Tag zur Blutabnahme. Dort wurde uns das Ergebnis nochmals bestätigt. sowie der erhöhte HCG-Wert, der darauf schließen ließ, dass es beide Eizellen geschafft haben, sich in unserem Körper festzusetzen. Wir konnten unser Glück kaum fassen und ich denke noch heute so gerne an diesen Tag zurück!
Da waren sie nun also! Unsere zwei kleinen Wunder. Und sie könnten beide schöner nicht sein! Dieses Bild entstand wenige Tage nach dem positiven Test. Beide Fruchthöhlen waren gefüllt und wir konnten sogar recht schnell zwei pochende Herzchen erkennen. Ein unglaubliches Gefühl. Mittlerweile (Stand Februar 2020) sind aus unseren 2 kleinen Pünktchen kleine Embryos geworden mit Armen, Beinen und Köpfchen und wir können es kaum erwarten, unsere 2 kleinen Wunder schon ganz bald in den Armen halten zu dürfen!
Ihr findet unseren detaillierten Kinderwunsch-Weg, alle Infos zur Behandlung, Medikamenten, Kosten etc. in unserem Podcast auf Spotify! Hier entlang